Rückstau
1. Was ist Rückstau?
Das bedeutet, dass das Wasser in der Kanalisation nicht mehr normal abfließen kann, der Wasserspiegel bis zu einer gewissen Höhe – der Rückstauebene (siehe unten) – steigt und somit Ihr Keller bei nicht korrekter Sicherung gegen Rückstau überflutet werden kann.
Mit entsprechenden Vorkehrungen kann dem entgegengewirkt werden. Wir helfen Ihnen dabei.
2. Wie entsteht Rückstau?
Hinzu kommen immer extremer werdende Regenfälle, was die Begründung dafür sein könnte, dass Sie mittlerweile mit dem Thema Rückstau konfrontiert werden, früher möglicherweise jedoch nie Probleme hatten.
Im Folgenden betrachten wir das Beispiel „Starkregen“.
3. Erklärung der Begrifflichkeiten
Das „Fallrohr mit Lüftungsöffnung“ 1 stellt exemplarisch ein Abwasserrohr im Haus dar, das mit einer Be- und Entlüftung über das Dach versehen ist. Hierdurch wird beispielsweise gewährleistet, dass kein Unterdruck in den Abwasserrohren im Haus entsteht.
Im Keller des Hauses befindet sich exemplarisch eine angeschlossene Waschmaschine und ein Waschbecken, im Erdgeschoss eine Toilette und eine Küchenzeile und im Obergeschoss eine weitere Toilette. Das Regenwasser und das im Haus entstehende Abwasser sammelt sich schließlich im öffentlichen Kanalnetz 5.
Auf die Rückstauebene 6 wird im Folgenden eingegangen.
Abbildung 1: Erklärung der Begrifflichkeiten
1 Fallrohr mit Lüftungsöffnung
2 Dachrinne
3 Revisionsschacht
4 Straßenablauf
5 Öffentliches Kanalnetz
6 Rückstauebene
4. Was ist die Rückstauebene?
„Die höchste Ebene, bis zu der das Wasser […] ansteigen kann“.
Als pragmatischer Ansatz kann hierzu bei einem gewöhnlichen Hausanschluss die Straßenhöhe gewählt werden (siehe Abbildung 2).
Das bedeutet, dass das Wasser – unabhängig von der Regenmenge und unabhängig von der bestehenden Problematik im Kanalnetz – nicht über die Rückstauebene ansteigen kann, da es sich ab dieser Höhe gleichmäßig auf der gesamten betroffenen Fläche verteilt.
Im Umkehrschluss heißt das allerdings, dass alle Räumlichkeiten, die sich unterhalb der Rückstauebene befinden, rückstaugefährdet sind. Wie Sie dieser Gefahr entgehen und einem Wasserschaden ausweichen, wird im Folgenden beschrieben.
Abbildung 2: Rückstau durch Überfüllung des öffentlichen Kanalnetzes
5.1 Rückstauverschluss
Beim Einbau eines Rückstauverschlusses, der oft auch als „Rückstauklappe“ bezeichnet wird, müssen jedoch ein paar Dinge berücksichtigt und erfüllt werden. Diese lauten gemäß DIN EN 12056-4:
- Es muss ein Gefälle zum Kanal bestehen.
- Die Räume sind von untergeordneter Nutzung, d. h. dass keine wesentlichen Sachwerte oder die Gesundheit der Bewohner bei Überflutung der Räume beeinträchtigt werden.
- Der Benutzerkreis ist klein und diesem steht ein WC oberhalb der Rückstauebene zur Verfügung.
- Bei Rückstau kann auf die Benutzung der Ablaufstelle verzichtet werden.
Abbildung 3: Rückstauverschluss (RSV). Das Haus ist vor Überflutung geschützt.
Der Rückstauverschluss ist geschlossen.
Während dieses Zustandes dürfen jedoch die Waschmaschine, das Waschbecken und weitere Sanitäreinrichtungen im Keller des Hauses nicht genutzt werden, da das Wasser nicht mehr ablaufen kann. Es bestünde die Gefahr, dass Sie sich selbst überfluten.
Möchten Sie diesen Umstand umgehen und Ihre Einrichtung während eines Rückstaus trotzdem nutzen oder sind die oben genannten Bedingungen gemäß DIN EN 12056-4 nicht erfüllt, besteht die Möglichkeit, eine „Abwasserhebeanlage (mit Rückstauschleife)“ zu installieren.
5.2 Abwasserhebeanlage
Abbildung 4: Abwasserhebeanlage. Das Haus ist vor Überflutung geschützt.
Grundsätzlich kann jeder Rückstauverschluss durch eine Hebeanlage ersetzt werden, was jedoch gut überlegt sein sollte. Es können höhere Material- und Installationskosten entstehen.
Alle der oben genannten Beispiele und Zeichnungen setzen voraus, dass sämtliche Abwasserleitungen des Hauses hinter (in den Abbildungen rechts von) der Rückstausicherung in das Kanalnetz münden.
In der Praxis ist es jedoch häufig so, dass manche Fallrohre vom Obergeschoss oder weitere Dachrinnen direkt mit den Keller-Abwasserleitungen (also vor der Rückstausicherung) verbunden sind.
Bei einem Defekt der Rückstausicherung besteht in diesem Fall die Gefahr der Überflutung des Hauses. Beispielsweise durch Selbstüberflutung, da das im Haus entstehende Abwasser nicht mehr nach außen geleitet werden kann, oder durch Regenwasser, das sich ebenfalls vor der Rückstausicherung anstaut und somit das Haus überflutet. Hierfür müssen individuelle Lösungen gefunden werden. Sprechen Sie uns an.